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Gut Schwarzerdhof

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Gut Schwarzerdhof

Ein historisches Hofgut mit wechselvoller Geschichte

Gut Schwarzerdhof, malerisch gelegen inmitten der Felder des Kraichgaus, befindet sich im Privatbesitz der Familie Baron von Papius.

Die Hofanlage wurde in den Jahren 1795 bis 1824 von dem Brettener Bürger Johann Adam Raber erbaut und mit umfangreichem Grundbesitz ausgestattet. Im Jahre 1822 ging der Besitz an die Heidelberger Lederfabrikantenfamilie Werle, und dann durch Einheirat 1832 an eine der angesehensten und wohlhabensten Familien in Bretten - die Familie Paravicini.

Gutshof

Baron Wilhelm Ernst von Saint-André, Grundherr zu Königsbach, Wankheim, Kreßbach und Eck erwarb Gut Schwarzerdhof samt dem dazu gehörenden Grundbesitz im Jahre 1892 bei einer Versteigerung. Er setzte nach Übernahme des Gutes die Bestrebungen seiner Vorbesitzer zur Arrondierung des Betriebs fort. Nach ihm übernahm sein Sohn Wilhelm den Besitz, der jedoch nach nur sechsjähriger Ehe bei einem Jagdunfall verstarb. Um die drei kleinen Kinder Karl-Wilhelm, Ernst-Philipp und Olga-Marie kümmerte sich dann seine Witwe Luise, geborene Baronesse von Gemmingen-Guttenberg-Bonfeld. 

Der älteste Sohn Karl-Wilhelm verstab 1937 tragischerweise bei einem Motoradunfall und der zweite Sohn Ernst-Philipp fiel 1944 als Soldat. Tochter Olga-Marie, die 1939 Baron Philipp von Gemmingen-Guttenberg geheiratet hatte, übernahm damit den Besitz. Die Ehe blieb kinderlos und so adoptierte sie 1980 Baronin Marie-Kristin von Papius, geborene Baronesse von Schlotheim.

Nach ihrem Tod im Jahre 1990 ging Gut Schwarzerdhof an den Sohn ihrer Adoptivtochter, Baron Philipp von Papius, über. Der bis dahin sehr vernachlässigte, denkmalgeschützte Gutshof wurde von ihm umfangreich restauriert und saniert und ein großer Hofgarten / Park in seiner jetzigen Form und Größe angelegt. 

Die Geschichte einer Familie, die sich lange zurückverfolgen lässt

Die Familie Baron von Papius entstammt dem zu den Erbsälzern zu Werl gehörenden westfälischen Adelsgeschlecht der Herren von Papen zu Westrich und Scheidingen. Der ursprüngliche Name des Geschlechts, das aufgrund der im Mittelalter verliehenen Erbsälzerrechte auch als Erbsälzergeschlecht bezeichnet wurde, lautete Pape und entstand im 10./11. Jahrhundert im Raum der heutigen Städte Werl, Soest und Arnsberg. Mit Theodorius Pape erscheint der Name nachweislich um 1020-1094. Albertus dictus Papa et Hermannus filius, liberi homines salinarii, werden erstmalig urkundlich 1289 erwähnt.

Das Erbsälzercollegium in Werl, dem insgesamt acht Sälzerfamilien angehörten, genoss schon seit Karl dem Großen eine herausragende Stellung. Der römisch-deutsche König Sigismund erklärte die Pape, als Ersatz aller Urkunden die bei einem Brand bei Werl verloren gegangen waren, mit der Urkunde 'Sigismundis' 1432 erneut für turnier und stiftsfähig. Im 17. Jahrhundert veränderte die Sälzerfamilie der Pape ihren Namen in von Papen.

Durch Peter von Papen, seit 1604 Professor der Rechtswissenschaft an der Universität Würzburg, wurde eine Linie des Geschlechtes in Bayern ansässig und nannte sich im Zuge der Latinisierung „Papen gen. Papius”. Im Jahre 1868 wurde Dr. Philipp Heinrich von Papen gen. Papius, Mitglied des Reichs- und Landtages, päpstlicher Geheimkämmerer di spada e capa, in den Freiherrenstand 'Freiherr von Papius' erhoben.

Die Familie Baron von Papius ist bis heute in Baden-Württemberg und Bayern ansässig.

denkmal